Ihr Urlaub in Lucca

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Lucca

Mittelalterliche Stadt und Juwel der Renaissance

Lucca ist so, wie man sich eine Stadt in der Toskana vorstellt: von einer imposanten Mauer  mit Türmen umgeben, mit kleinen, ruhigen Gassen, Straßencafés auf malerischen Plätzen mit Schatten spendenden Akazien. Lucca ist toskanische Lebensart!

Da fällt es nur schwer, sich vorzustellen, dass der Ursprung des Namens auf das keltisch-ligurische Wort „Luk“ für Sumpfland zurückgeht. Und auf einer ligurischen Siedlung gründet auch die Stadt, die im 5. Jahrhundert vor Christus von den Etruskern erobert und später römische Kolonie wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte erkämpften sich die Bürger Luccas zunächst von Parma und später von Pisa ihre Freiheit und erklärten ihre Stadt im Jahr 1369 zur Republik.

Dieser Status währte drei Jahrhunderte bis zur Eroberung durch Österreich. Napoleon machte 1805 aus Lucca ein Fürstentum für seine Schwester Elisa Baciocchi. Zwölf Jahre später übernahmen die Bourbonen von Parma die Herrschaft über die Stadt am Fluss Serchio. 1847 vereinigte sich Lucca mit dem Großherzogtum Toskana und schloss sich in diesem Verbund 1860 dem Königreich Italien an.

Heute ist Lucca Hauptstadt der gleichnamigen Provinz zwischen Pisa und der toskanischen Küste und zählt nahezu 90.000 Einwohner. Die Stadt und die Region sind bekannt für die Produktion edler Stoffe und hochwertigen Olivenöls.

Spaziergang durch das historische Zentrum

Die römische Vergangenheit Luccas erkennt man noch heute am rechteckigen Netz des Straßenverlaufs. Und an der imposanten Stadtmauer, die im 16. Jahrhundert verstärkt wurde. Die Befestigungsanlage umschließt nach wie vor den Stadtkern und zählt zu den bemerkenswertesten Stadtmauern Italiens.

Beginnen wir aber unseren Spaziergang durch die Altstadt an der Piazza San Martino. Hier ist der gleichnamige Dom der Stadt zu besichtigen, der Duomo San Martino. Der bedeutende Sakralbau zeigt Einflüsse aus romischer und gotischer Zeit, soll aber seinen Ursprung bereits im 6. Jahrhundert haben. Bekannt ist der Duomo nicht zuletzt wegen seines schönen und oft kopierten Campanile, der sich mit sechs Geschossen auf 69 Meter erhebt und dem sich der Bischofspalast anschließt.

Der Duomo San Martino beherbergt auch den größten Schatz der Stadt: das Holzkreuz Volto Santo, ein Meisterwerk der Schnitzkunst aus dem 11. Jahrhundert. Ihm zu Ehren ließ die Stadt 1482 ein achteckiges Tempelchen im Innern des Dom errichten.

Zahlreiche weitere bedeutende Werke romanischer Bildhauerei, unter anderem von Nicola Pisano, sind im Dom zu besichtigen. Geradezu berühmt ist ein Porträt aus Carrara-Marmor von Jacopo della Quercia aus der Zeit der Frührenaissance: das Grabmal der Ilaria del Caretto von 1408.

Auf der Piazza San Michele in Foro beeindruckt die gleichnamige Kirche. Sie gilt als eine der am besten erhaltenen und prächtigsten romanischen Sakralbauen der Toskana. Im Inneren der Kirche ist eine Altartafel von Filippino Lippi zu bewundern. Und in direkter Nachbarschaft finden sich der Palazzo Pretorio aus der Renaissance und sehenswerte Kaufmannshäuser aus dem 12. und 13. Jahrhundert.

Nur wenige Schritte entfernt, an der Piazza San Michele, trifft man auf das Geburtshaus von Giacomo Puccini, dem berühmtesten Sohn der Stadt, aus dem 15. Jahrhundert.

Eine Besonderheit hat der Norden der Altstadt zu bieten: die romantische Piazza del Mercator, auch Piazza dell’anfiteatro. Sie geht auf ein römisches Amphitheater zurück, dessen Struktur der Architekt Lorenzo Nottolini 1830 freilegte. An der Außenseite des Platzes, der von Geschäften gesäumt wird, lassen sich noch die Überreste des antiken Theaters erkennen.

Weiterhin seien zur Besichtigung empfohlen:

  • der Palazzo della Provincia, in dem ab 1805 die Schwester Napoleons residierte,
  • die Chiesa San Giovanni mit einem schönen Portal aus dem 12. Jahrhundert,
  • die romanische Kirche San Ferdiano mit einem prächtigen Mosaik im byzantinischen Stil an der Fassade,
  • das Museo Nazionale di Villa Guinigi, erbaut von 1418 bis 1420,
  • das Museo e Pinacoteca Nazionale mit Ballsaal und Brautraum im Rokokostil,
  • und der Palazzo Pfanner-Controni, ein Prachtbau aus dem 17. Jahrhundert mit verwunschenem Garten.

Die Provinz Lucca und der Blick aufs Meer

Auch in der Umgebung von Lucca laden zahlreiche Orte und Sehenswürdigkeiten zu einem Besuch ein. Zu erwähnen sind das kleine Seebad Torre del Lago, der Lago Massaciúccoli, die Villa Torrigiani bei Camigliano und die Villa Mansi bei Segromino sowie La Garfagnana, das Tal des Flusses Serchio.

Beliebt bei Badeurlaubern ist die Stadt Viareggio, der „Hafen von Lucca“ an der La Versilia, der 40 Kilometer langen Strandküste der Toskana. Viareggio ist bekannt für schöne Strandbäder, herrliche Jugendstil-Villen an einer langen Standpromenade und für einen farbenprächtigen Karneval.


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