Montepulciano gilt als eines der romantischsten Orte der Toskana, liegt es doch auf einem 605 Meter hohen Hügel zwischen der Val di Chiana und der Val d’Orcia, umgeben von einer Stadtmauer aus dem Mittelalter.
Doch die 14.000 Einwohner zählende Kleinstadt ist nicht nur für ihre einzigartigen Lage bekannt: Sie ist auch eines der am besten erhaltenen Orte der Spätrenaissance und Zentrum des berühmten toskanischen Rotweins Nobile di Montepulciano. (Vorsicht: Nicht verwechseln mit dem weitaus weniger qualitätvollen Montepulciano d’Abruzzo!) Eine etwas kostengünstigere und einfachere Variante findet der Weinkenner in der Sorte Rosso di Montepulciano.
Die Geschichte Montepulcianos geht auf das Jahr 715 vor Christi und damit auf die Zeit der Etrusker zurück. Im Mittelalter wechselten sich Florentiner und Sienesen in der Herrschaft über die kleine Stadt ab, immer wieder wurde sie besetzt und zerstört. Erst mit der endgültigen Eroberung durch Florenz im 16. Jahrhundert kehrte Ruhe ein und Montepulciano erhielt im historischen Zentrum das Gesicht, mit dem es sich heute noch seinen Besuchern prästentiert.
Das bedeutendste Bauwerk Montepulcianos liegt nicht innerhalb der Stadtmauern, sondern etwa zwei Kilometer südwestlich der Stadt: die Kirche Madonni di San Biagio, von Antonio da Sangallo d. Ä. von 1518 bis 1545 auf den Fundamenten einer romanischen Pieve errichtet. Sie ist ein Beispiel für den klassischen sakralen Zentralbau der Renaissance und zeigt den Grundriss eines griechischen Kreuzes. Ganz aus goldgelbem Travertin auf einem Hügel errichtet, ist sie inmitten einer traumhaften toskanischen Landschaft weithin sichtbar – ein Anblick, den sich der Toskana-Reisende keinesfalls entgehen lassen sollte!
Doch auch das Zentrum von Montepulciano ist mehr als nur einen Besuch wert: